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Alfred Tennysons 19. Jahrhundet-Epos
ist ein "Sittengemälde" des Lebens in englischen Hafendörfern, aufgezeigt
am Auf und Ab des Lebens dreier Menschen, eine Allegorie auf die Rätsel
des Meeres. Richard Strauss machte daraus ein ergreifendes Melodram -
gesprochener Tennyson-Text mit Klavierunterstützung.
Im Hagener Theatercafé interpretiert Günther Alberts den Klavierpart einfühlsam,
sensibel die emotionalen Elemente auskostend. Er ist ein zurückhaltender
Begleiter für Frank Albrecht, der den Balladen-Text mit heller, gleichwohl
tragender Stimme mit einem Hauch von Ironie und Karikatur vorträgt. Er
vermittelt so die Unmittelbarkeit der Schicksale schlichter Menschen,
macht betroffen und nachdenklich. Marcus Lobbes nutzt eine Stuhl-Landschaft
für sparsame Gänge des Rezitators, durchaus im Sinne intensiver Verinnerlichung.
Das gespannt lauschende Publikum im intimen Raum ist beeindruckt - schade,
dass der Verkehrslärm der Elberfelder Straße die Konzentration stört!
(frs) |
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