|
Auf der Bühne (Michaela Mandel) ein
popiger Waschsalon mit Bar, aufgekratztes Volk in knatschbunten Kostümen
(Gabriele Heimann), im Hintergrund ein Werbemobil für Orol, das Allheilmittel.
Detlef Hensinger zeigt die Werbewelten: für zweifelhafte Produkte, für
obskure paramilitärische Dienstleistungen, zwischen Männlein und Weiblein.
Dazu fällt dem Regisseur eine Menge an absurden Details ein, die von den
Protagonisten lustvoll aufgenommen werden.
Claudia Braun kostet die Donizetti-Bravouren aus, Mark Adlers Superman-Nemorino
beherrscht die Italianita, Nyle P. Wolfe gibt die Slapstick-Karikatur
eines vernagelten Militaristen und Joachim G. Maaß überdreht den Wunderheiler
Dulcamara - dazu agiert und singt ein entfesselter Chor mit vollem Engagement!
Die Neue Philharmonie Westfalen bietet dazu unter der lockeren Hand Cosima
Sofia Osthoffs den flockigen musikalischen Background. Donizettis Komödie
von 1832: ein Erlebnis 2002!
Nach einigen zuvor enttäuschten Erwartungen kannte die Begeisterung des
hingebungsvollen Gelsenkirchener Publikums keine Grenzen. (frs) |
|