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There are the clowns!
Der quirlig-farbenfrohe Zauber der Zirkuswelt bestimmt das Märchenspiel
der Cenerentola im MiR. Eine wirbelnde Truppe von Clowns begleitet die
"Nummernfolge" einer phantastischen Geschichte. Josef Ernst Köpplingers
Regie betont das Absurde des Märchens, orientiert sich an den bizarren
musikalischen Angeboten Rossinis und setzt auf schiere Lebensfreude in
all ihrer Ambivalenz - die kommunikativen Hintergründe werden dabei nicht
durch platten Spaß überspielt.
Rainer Sinells prächtige Bühne wird beherrscht durch drehende zylindrische
Rundhorizonte im MiR-Blau mit versteckten Treppen, Stufenleitern und baukastenähnlichen
Requisiten.
Die zirzensischen Märchenfiguren stecken in skurrilen Kostümen Marie-Luise
Waleks, vermitteln das Flair wirklich "komischer" Oper mit spaßvoller
Verve.
Das MiR-Ensemble fühlt sich in dem Ambiente sichtlich wohl, sprüht vor
Spielfreude und beherrscht den als artifiziell missachteten Belcanto-Gesang
als Ausdrucksmittel extremer Gefühle in Vollendung: Anna Agathonos vereint
mit ihrer warm timbrierten Stimme den Zusammenhang von lyrischem Wohlklang
und impulsiven Eruptionen in kunstvollen Trillern und Koloraturen - eine
entzückende Cenerentola! Dem fies-opportunistischen Stiefvater verleiht
der Joachim Gabriel Maaß exzellentes Belcanto-Format und Mark Adler gibt
einen köstlich-kompetenten Ramiro! Dieses hohe darstellerische und sängerische
Niveau wird von Monique Simon und Elise Kaufmann als störrische Tisbe
und Clorinde, Nyle P. Wolfe als Diener Dandini und auch Nicolai Karnolsky
als philosophische Karikatur des Alidoro beglückend erfüllt.
Das Gelsenkirchener Publikum ist hingerissen vom turbulenten Geschehen,
von den sprühenden Orchesterklängen - Cosima Sophia Osthoff leitet die
muntere Neue Philharmonie Westfalen zu vibrierendem Klangzauber! - und
von der optischen Opulenz: tosender Applaus für drei glückliche Stunden.
(frs)
Karten unter (0209) 40 97 200 |
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