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Fakten zur Aufführung 

IL VIAGGIO A REIMS
(Gioacchino Rossini)
2. Oktober 2005

Philharmonie Essen

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Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Belcanto-Feuerwerk aus Russland

„Russland zu Gast in Essen“ - so nannte die Philharmonie gleich ein ganzes Festival-Wochenende. Eingeladen war der angesehene Dirigent und Bratscher, der drei Abende mit unterschiedlichen Ensembles gestaltete. Bejubelt wurde vor allem die konzertante Aufführung von Gioacchino Rossinis „Il Viaggio a Reims“ mit den Moskauer Solisten und einem erfrischend jungen Ensemble von der Akademie für junge Sänger des Mariinskytheaters St. Petersburg.

15 (!) zum Teil höchst anspruchsvolle Figuren machen sich auf diese komische „Reise nach Reims“, die Unterteilung in Haupt- und Nebenpartien ist fast unmöglich. Und so demonstrierten die Sänger mit einem Belcanto-Feuerwerk wieder einmal, aus welch unerschöpflichem Fundus an ambitionierten Stimmen die russische Musik schöpfen kann.

Bei einer konzertanten Aufführung wie dieser besteht natürlich die Gefahr, dass die Handlung zur Nebensache gerät. Im Grunde war das auch hier so. Immerhin aber wurde auf szenische Elemente nicht vollständig verzichtet. Im Gegenteil: Es knisterte zwischen den Personen, Konflikte wurden deutlich. Dazu kam eine sichtbar große Spielfreude bei den Sängern, die alle ohne Noten agierten. Unterhaltsamer Höhepunkt war zweifellos der gestenreiche Auftritt von Nikolay Kamensky als Don Profondo. Und auch die zahlreichen Ensemble-Szenen boten alles andere als bloßes Rampensingen.

Einzelne zu erwähnen, fällt nicht ganz leicht. Anastasia Belyaewa fiel als Madama Cortese mit ihrem anmutigen, klaren Sopran auf. Für Begeisterung sorgte auch Larissa Judina als Contessa di Folleville, deren Sopran in den Höhen allerdings etwas schrill klang. Mit festem, voluminösem Bass überzeugte Mikhail Kolelishwili als Arzt Don Prudenzio.

Für einen – im Tempo eher gemäßigten – Rossini-Klang vom Feinsten sorgten Yuri Basmet und sein 1992 gegründetes Kammerensemble. Dass auch das Zusammenspiel mit den Sängern weitgehend problemlos funktionierte, ist nicht selbstverständlich – denn immerhin agierten bis zu 14 Darsteller zeitgleich im Rücken des Dirigenten. (cd)


Yuri Bashmet