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Fakten zur Aufführung 

DER MANN IM MOND
(Cesar Bresgen)
21. Juni 2008
(Premiere: 24. Mai 2008)

Theater Duisburg


Points of Honor                      

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Kinderstimmen im Chor

Cesar Bresgen arbeitete als österreichischer Komponist im Sinne Carl Orffs, übernahm in der Nachkriegszeit Einflüsse Anton Weberns und schuf mit dem „Mann im Mond“ 1960 eine musikalisch eindrucksvolle Kinderoper - ohne sich vom Verdikt affirmativer Strukturen zu befreien.

Thomas Honickel inszeniert das Spiel um unschuldige Prinzessin und Prinz, die machtgierige Königin, den rätselhaft-usurpatorischen Mann im Mond und den selbstherrlich steuernden Professor als traditionelles Märchenspiel. Inhaltlich gibt es da keine kritischen Akzente - aber im konkreten Ablauf werden die kindlichen Darsteller der Mondgeister, Mondstrahlen, Holzfäller, Dorfbewohner und Königin- und Prinzessin-Begleiter zu den Stars der Aufführung im Foyer des Duisburger Theaters.

Kinderchor Duisburg und Jugendchor Wuppertal singen mit beachtlicher Kraft und kollektivem Impetus; die jugendlichen Sänger (u.a. Mira Wissmann als Königin, Franziska Fait als Prinzessin, Laura Iacovino als Prinz, Julia Fuckert als Professor, Moritz Honickel als Mann im Mond) – Thomas Honickel hat das Feuer für engagiertes Musiktheater entfacht.

Die Spielräume mit einer Projektionsfläche für Mond-Bilder, einem vorhang-konstruierten Turm und geräumigen „Wiesen“ geben ausreichend Platz für imaginierendes Bühnen-Handeln, das sich nahe am Publikum befindet.

Die ernsthaft-engagierten Musiker der Duisburger Philharmoniker begleiten das eher konventionelle Märchenspiel mit beeindruckender Professionalität: Bresgens musikalischer Impetus wird deutlich hörbar, Perkussion, Streicher und Bläser behaupten ihre Rollen, der Gesamtklang vermittelt vorherrschenden Rhythmus, insistiert auf erkennbare Melodik und – das vor allem – begleitet und kommentiert den Gesang der Protagonisten!

Das Publikum im Duisburger Theater-Foyer – Großeltern, Eltern, Kinder aller Altersgruppen - folgt hingebungsvoll, lässt sich vom Gesamtkunstwerk von Bühne, Licht, Musik, Spiel, Gesang und Orchester-Musik gefangen nehmen und dankt mit jubelndem Applaus. Die unbeirrbaren Aktivitäten Thomas Honickels finden nachhaltige Resonanz.

Schade, dass ein wichtigtuender Fotograf mit grellem Blitz und krachendem Verschluss das intime Erleben permanent stört – da sollte das Theater klare Regeln setzen! (frs)