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PERFEKT VERBUNDEN
Pietro Mascagnis "Cavalleria Rusticana"
und Ruggero Leoncavallos "I Pagliacci" werden seit jeher im Doppelpack
auf die Bühne gebracht. Die Kunst, eine sinnvolle Verbindung herzustellen,
beherrschen Regisseur Christof Loy und sein Bühnenbildner Herbert Murauer
vollends. Die Kirchenmauern der Cavalleria bleiben zu Beginn des Pagliacci-Prologs
zunächst erhalten, bevor der Vorhang fällt und sie später zu einer alten
Hauswand umfunktioniert werden. Meisterhaft, wie Loy die Theateraufführung
im letzten Akt des Bajazzo erzählerisch umsetzt: Neben dem Bühnenpublikum
wird auch das reale Publikum als Zuschauer in die Handlung mit einbezogen;
die Schauspieler der Komödie agieren sowohl auf der Bühne als auch im
Zuschauerraum.
Dirigent John Fiore versteht es ausgezeichnet, die Düsseldorfer Symphoniker
zu einer angemessenen Umsetzung der beiden völlig unterschiedlichen Partituren
zu animieren: Der Herausstellung einer feinen Motivik in der musikalisch
wesentlich substanzvolleren Cavalleria steht eine dezente Arien-Begleitung
im Bajazzo gegenüber.
Das Ensemble ist in beiden Opern bestens besetzt. In der Cavalleria glänzen
eine in ihrer Opferrolle stets bemitleidenswerte Jeanne Piland als Santuzza
sowie ein ungemein kraftvoller Angelos Simos als Turiddu. Herausragend
im Pagliacci ist Nataliya Kovalova als Nedda: eine Stimme mit viel Power
und Energie; dazu gibt Boris Statsenkos einen Tonio, der sich vor allem
im Finale auch durch seine Spielfreude auszeichnet. Überzeugend der von
Eifersucht und Rachegelüsten geleitete John Uhlenhopp als Canio. Auch
der Chor (Einstudierung: Gerhard Michalski) muss Erwähnung finden: musikalisch
bestens disponiert und vor allem im Pagliacci vorbildlich ins Bühnengeschehen
mit einbezogen.
Wie bei Loy-Inszenierungen üblich, feiert das Publikum (darunter auch
der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Paul Spiegel) das
gesamte Regieteam - das Ensemble in Düsseldorf ja sowieso. (cd)
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