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Spannender Krimi
Was hat Steven Sloane nicht alles aus diesem Werk herausgeholt? Der GMD
der Bochumer Symphoniker bewegte sich durch die Partitur von Verdis "Messa
da Requiem" wie in einem spannenden Krimi. Ob eruptive Ausbrüche wie im
"Dies irae" oder zarteste pianissimi wie im Lacrimosa, Sloane und sein
Orchester wussten zu jedem Zeitpunkt ganz genau, mit welchen Mitteln diese
so ungeheuer vielschichtige Komposition zu interpretieren ist.
Auch der vokale Teil der Aufführung war überragend. Zunächst der Chor:
Die Frankfurter Singakademie (Einstudierung: Linda Horowitz) und der Sinfonische
Chor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund (Einstudierung: Joachim
Gerbens) schlossen sich zusammen und reizten damit die Größenkapazität
der Chorempore im Konzerthaus bis aufs äußerste aus. Was gesanglich dabei
herauskam, war schon beeindruckend. Wie gut ein Chor wirklich ist, hört
man gerade in den polyphonen Passagen. Und diese (vor allem die beiden
Fugen in Sanctus und "Libera me") zelebrierte der Chor mit bemerkenswerter
Leichtigkeit.
Das Ensemble aus vier hochkarätigen Sängern und Sängerinnen war sozusagen
das I-Tüpfelchen: Michèle Crider (Sopran) glänzte mit ihrer durchschlagenden
Dynamik, Lioba Brauns strahlkräftiger Mezzo-Sopran war atemberaubend,
Tigran Martirossian bestach mit seiner warmen Bass-Färbung und Massimo
Giordanos Tenor kann man nur als perfekt bezeichnen.
Vom Publikum im ausverkauften Konzerthaus wurden die Protagonisten regelrecht
gefeiert, es gab standing ovations und, Gott sei Dank: Nach dem Schlussakkord
verweilte man zumindest einige Sekunden in ehrfürchtiger Stille (und das
war auch ein Verdienst von Steven Sloane). (cd) |
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Steven
Sloane,
GMD der Bochumer Symphoniker
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