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VERISMO
Es ist schon erstaunlich, wie das
Detmolder Haus immer wieder junge Talente präsentiert. So stehen mit Margo
Weiskam eine stimmlich kräftige Santuzza und mit Alexei N. Navilov ein
Turrido voller Italianita auf der Bühne und mit dem Alfio Rudolf Kostas'
ein ungemein intonationskompetenter Bariton - der dann auch als Tonio
im Bajazzo einen eindrucksvollen Prolog singt! Katarina Michaeli gibt
eine phrasierungsreiche Nedda und Roman Sadnik singt den zerstörten Bajazzo
hinreißend, ohne berühmte Vorbilder zu kopieren!
Das Orchester unter dem engagiert leitenden Steffen Leißner lässt das
intime Detmolder Haus in den Brüchen der veristischen Musik erklingen.
Michael Engel baut eine ästhetisch-funktionale Bühne mit Stufen und imaginativem
Licht: assoziationsstiftend ohne Aufdringlichkeit.
Elisabeth Wirtz (Cavalleria) und Christiane Michaelis (Bajazzo) inszenieren
betont personenbezogen, menschliche Grundgefühle werden spannend verdeutlicht.
Dass Alfio als sizilianischer Mafia-Boss auftritt, vermag dem tödlichen
Drama keine plausible neue Dimension zu eröffnen; während die commedia
dell'arte-Verfremdung durch skurrile Comic-Figuren dem Bajazzo eine faszinierenden
Zeitbezug gibt.
Das inspirierende Publikum mit lippischen Abonnenten und afficionados
aus dem Umfeld der Musikhochschule ist angetan und applaudiert heftig!
(frs)
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