Für die Kunst
Arila Siegert inszeniert ein Spiel der vergebenen Liebe, die bei Hoffmann in Tränen endet und ihm den letzten verzweifelten Weg in die Kunst lässt.
Johannes Conen baut eine eher kühle Bühne als Kommunikationsraum der gebrochenen Gefühle.
Michael Korth führt die äußerst flexible Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz zu differenziert-brillantem Offenbach-Klang.
Die Solisten überzeugen insgesamt mit engagiert-kompetentem Gesang: Edward Randalls drückt die Qualen des Künstlers eindrucksvoll aus; Jana Büchner, Kerstin Randall, Nancy Gibson sind typengerecht bei glänzender Stimme; Ute Baums Niklas ist geradezu hinreißend glitzernd; Thomas Mäthgers Lindorf und Coppelius verfügt über die erforderliche Dämonie; alle Rollen präsentieren sich in außergewöhnlicher stimmlicher Präsenz, singen das Regie-Konzept zu beeindruckendem Erfolg.
Das Chemnitzer Publikum ist zunächst verunsichert durch die ungewohnte szenische Perspektive, akzeptiert den analytisch-emotionalen Zugang aber und feiert schließlich sein wunderbares Theater! (frs)
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