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PATHOS DER GRAND OPERA
Die letzte konzertante Produktion
im ehemaligen Casino der Bremerhavener Carl-Schurz-Kaserne vor Wiedereröffnung
des stilvollen Stadttheaters präsentierte eine überraschend hörenswerte
vergessene Oper Gounods: eine bittersüße Liebesgeschichte aus dem Sagenschatz
der Provence voll mystischer Religiosität mit Naturgewalten und magischen
Kräften. Weniger an Gounods "Margarethe" erinnernd als an das attraktive
Pathos der Grand Opera.
Das traditionsreiche Bremerhavener Theater beeindruckt mit einem leistungsstarken
Ensemble - an der Spitze die Sopranistin Milana Boutaeva mit enormer stimmlicher
Kompetenz und brillanter Ausstrahlung sowie der junge Bariton Oscar Quezada,
dem die Zukunft offensteht! Wunderbar klangschöne Ensembles wechseln mit
attraktiven Arien und Duetten, unterstützt von einem hingebungsvoll singenden
Chor.
Dazu spielt das Städtische Orchester unter Hartmut Brüsch äußerst selbstbewusst,
kostet die Ohrwürmer genüsslich aus.
Bremerhavens Publikum liebt offensichtlich die gekonnten Improvisationen
an provisorischer Spielstätte, hat "sein Theater" ins Herz geschlossen!
(frs)
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