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Fußball-Gesänge
Schauspieler können auch dezidiert typenspezifisch-parodierend singen:
das ist in Bielefelds Revue zur Männer-Befindlichkeit im Fußball-Umfeld
durchaus hinreißend zu erleben. Wittenbrinks Fließband-Revuen stoßen wohl
nicht zu Unrecht auf Misstrauen, wenn es darum geht, neue Impulse für
das "Musiktheater" zu entwickeln.
Cary Gayler baut eine Schalensitze-Terrasse in Blau (na klar: Arminia)
und Katja Wolff lässt die unterschiedlichen Fan-Typen nach unbefriedigendem
Match darüber hinstolpern, durchaus animiert vom omnipräsenten Girl mit
den Würstchen.
Melanie Haupt mit aufblitzender Musical-Röhre und Benjamin Armbruster,
Oliver Baierl, Marian Bresnikar, Steffen Häuser, Karl Heinz Herber, Klaos
Lange, Florian von Manteuffel, Thomas Wehling und Helmuth Westhausser
bedienen die Klischees vom frustrierten Traditions-Fan bis zum ruppigen
Macho mit allen Nuancen des "Alm-Alltags.
Sie werden vom resoluten William Ward Murta am hämmernden Klavier sicher
durch die Songs nach Reinhard Mey, Milva, Heintje bis zu Beckenbauern
Jugendsünde "Gute Freunde kann niemand trennen" geführt: Ein herrlicher
Spaß mit - natürlich? - absoluter Analyse-Freiheit geleitet.
Das vollbesetzte Haus tobt vor Vergnügen, reißt sich spontan zu standing
ovations hoch und fühlt sich wunderbar unterhalten. So sind sie nun mal
die Fans: Bloß nicht an der Fassade kratzen - Hauptsache: gewonnen. Das
ist wohl die Tragik der Massenphänomene. Doch - Stimmen wir in den Jubeln
ein! (frs)
Karten unter (0521) 51-54 54 |
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