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FANTASTIC!
Kein altmodisches Märchen, statt dessen
ein postmodern-quirliges Fantasy-Opus: so machte Wolfram Mehrings Regie
und Roberto Rosellos Illusuionsraum aus Rossinis "Cenerentola" ein Zaubertheater
im cyber-space. Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung finden sich
wieder im absurden Wahnsinn des stilisierten Konstrukts der Suche nach
dem Prinzen.
Die hoch anspruchsvolle Bielefelder Oper bietet dazu ein Ensemble von
großer Klasse. Mit Silvia Hablowitz und Cornelie Isenbürger agieren Tisbe
und Clorinda als stimmvirtuose Zicken; Alexander Marco-Buhrmester ist
ein souveräner Dandini, Hans Griepentrog ein sonorer Alidoro und Andrew
Murphy der böse Stiefvater Don Magnifico mit voluminösem Bassbariton.
Die verfolgte Unschuld Angelina - verhöhnt als "Aschenputtel" - gibt die
optisch und stimmlich hinreißende Mojca Vedernjak; wie sich die junge
slowenische Sängerin in Bielefeld entwickelt hat, das verspricht eine
Traumkarriere! Und als Rossini-Sänger par excellence ist mit fulminanten
"Koloraturen", bombensicherer Intonation und strahlendem Finish Emilio
Ruggerio zu erleben. Bielefelds Ensemble bewegt sich auf international
höchstem Niveau.
Dazu vermittelt der kongeniale Dirk Kaftan mit dem Philharmonischen Orchester
Bielefeld keinen Spaß-Rossini, sondern eine äußerst ideenreiche musikalische
Sprache unter souveräner Präsentation der Möglichkeiten des Orchesterapparats.
Oper als totales Kommunikationsangebot von Drama, Gesang, Musik und Optik:
in Bielefeld wird das zum rauschenden Erfolg - vom enthusiastischen Publikum
langanhaltend emphorisch gefeiert. (frs)
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