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DER IDEALE VERDI
Sensible Dynamik, dramatische Tempo-Variationen
und bedeutungsvolle Pausen mit geradezu idealer Sänger-Kooperation kennzeichnen
Michael Gielens Leitung der Berliner Staatskapelle bei Verdis "Macbeth"
- verbunden mit einer ästhetisch anspruchsvollen Differenzierung der Instrumenten-Gruppen
und -Solisten.
Valeri Alexejev demonstriert einen kraftvoll schwingenden Bariton mit
fulminanter Klangschönheit, aber auch mit intonationssicherer Emotionalität,
die die von Grund auf verlorene Position Macbeths permanent intensiv ermittelt.
Wohl kalkuliert geht Cynthia Lawrence die Lady an, steigert die Intensität
in der Wahnsinnsarie ins Invers-gewandte und bewegt mit stilisierter Körperlichkeit.
Peter Mussbachs Regie betont die abgehobene hoffnungslose Individualität
der Protagonisten, indem er die Hexen und das Volk lemurenhaft maskiert
agieren lässt - auf einer eindrucksvoll requisitenfreien Bühne mit zwei
Hügelwellen von Erich Wonder mit außerordentlichen impressiven Lichteffekten
von Franz Peter David. Die "moira" ist am Ende bestimmend, Malcolm und
Macduff kujonieren das Volk wie vordem der unbegriffene Macbeth.
Das Publikum - hertogen zusammengesetzt aus Neugierigen, Connaisseurs,
Alt-Abonnenten, Touris und viel Jugend - applaudiert heftig und in den
Präferenzen korrekt: Alexejev, Gielen, Lawrence. (frs)
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