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Fakten zur Aufführung 

TURANDOT
(Giacomo Puccini)
14. März 2006
(Premiere: 11.2.06)

De Nationale Reisopera
(Schouwburg Arnhem)

Points of Honor                      

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Action-Opera

Die Inszenierungs-Idee: Mussolini-Terror 1926 in Italien; das chinesische Spiel zur Befriedung der Massen; eine bittere Hommage an Puccini (gest. 1924). Die Regie von Charles Edwards: Gewalt, Blut, permanente Aktion - Ping, Pang, Pong als Folterknechte und Buchhalter; Spiel mit den Klischees früherer Puccini-Werke. Die Bühne: Liktorenbündel, Mussolini-Porträt, Bühnenfotos der Puccini-Diven, Trennwand zur Hinterbühne, eine Bühne auf der Bühne - viel Raum für viel action!

Ed Spanjaard treibt das rasante Orkest van het Oosten zu fulminanter Wucht, lässt deutlich werden, wie weit sich Puccini von seinen früheren Werken entfernt hat, wie bedingungslos "modern" die Klänge hergebrachte Erwartungen erschüttern. Mit radikalen Gestaltungsvorstellungen gelingt ein überragender Abend - auch mit der ersten Version des Alfano-Schlusses.

Das Sängerensemble vermittelt Dramatik pur, hat aber auch hohe Sensibilität für gebrochene Zwischentöne. Allerdings wirkt die Turandot Lisa Livingstons etwas zu spitz in den Höhen; Frank van Akens Calaf fehlt in wichtigen Momenten die "zweite Luft" und der Timur von Daniel Lewis Williams klingt - rollengerecht - leicht brüchig. Machteld Baumans vermag die intensiven Gefühle der emphatisch liebend-sterbenden Liu sensibel auszudrücken. Der Chor der Nationalen Reisopera beeindruckt durch furios-brausende Ausbrüche!

Die Schouwburg in Arnhem ist bis auf den letzten Platz im 2. Rang unter dem Dach gefüllt, und das eher opern-ungewohnte Publikum folgt hingerissen, erlebt Oper als spektakuläres Ereignis mit viel Stoff zu anschließenden Diskussionen. (frs)