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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Gustav Kuhn


In seiner Geburtsstadt Salzburg erhält Gustav Kuhn schon als Kind Violin- und Klavierunterricht. Später besucht er die Universitäten und Akademien in Salzburg und Wien und schließt 1970 sein Studium für Komposition und Dirigieren sowie sein Doktorat in Philosophie und Psychopathologie ab. Seine Fähigkeiten als Dirigent perfektioniert er durch die Zusammenarbeit mit Hans Swarowsky, Bruno Maderna und Herbert von Karajan. - Gustav Kuhns Laufbahn beginnt 1970 in Istanbul. Anschließend arbeitet er an zahlreichen Opernhäusern in ganz Europa, sowie als Musikdirektor des Orchesters und der Oper Bern, als GMD des Orchesters der Beethovenhalle und des Opernhauses Bonn und als Chefdirigent und künstlerischer Leiter an der Oper in Neapel und Rom. Seit 1986 hat Gustav Kuhn sich auch als Regisseur einen Namen gemacht. 1993 schreibt Kuhn ein Buch mit dem Titel Aus Liebe zur Musik (Henschel Verlag, Berlin). Zusammen mit Lucio Dalla und Beppe d'Onghia komponiert er Sala 500, was in Florenz im Sala Cinquecento des Palazzo Vecchio 1996 uraufgeführt wird. 1997 gründet er die Tiroler Festspiele Erl, deren künstlerische Leitung er seit 1998 innehat. In seiner knapp bemessenen Freizeit ist der Maestro ein leidenschaftlicher Segler. Er hat an zahlreichen internationalen Segelwettbewerben teilgenommen und war für die Olympischen Spiele nominiert.


 

Backstage-Archiv

Das Backstage-Archiv ist alphabetisch nach den Nachnamen der Gesprächspartner geordnet.

 

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Üben wie ein Wahnsinniger

Aus dem einstigen Europäischen Sängerwettbewerb der Bertelsmann Stiftung, 1987 von Liz Mohn ins Leben gerufen, haben sich die Neuen Stimmen zu einem der weltweit führenden Gesangswettbewerbe entwickelt. Der Intendant, Opernregisseur und Dirigent Gustav Kuhn, Direktor der Accademia di Montegral, ist von Anfang an als Künstlerischer Leiter dabei. 2013 begleitet er zum 15. Mal den Internationalen Gesangswettbewerb Neue Stimmen. Hat sich das Engagement gelohnt? Opernnetz fragte ihn nach seinen Erfahrungen und Empfehlungen für den Opernnachwuchs.

Opernnetz Seit mehr als 25 Jahren helfen Sie jungen Operntalenten beim Karriere-Start. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Gustav Kuhn Mehr als zufrieden. Praktisch glücklich. Aus den ersten 36 Bewerbern sind im Laufe der Jahre mehr als 1.400 pro Wettbewerb geworden. In der Spielzeit 2012/13 treten allein 19 Preisträger und Finalisten der Neuen Stimmen an der Wiener Staatsoper auf. Der Wettbewerb ist zu einer der gefragtesten Talentbörsen geworden. Was könnte besser für den Erfolg des Wettbewerbs sprechen?!

Opernnetz Welche Entwicklungen haben Sie beobachten können? Was waren die gravierendsten Veränderungen in der Welt der Oper der vergangenen 25 Jahre?

Kuhn Zum einen haben wir in dieser Zeit den kompletten Verlust der integrierten Aufbaustrukturen im Opernbetrieb erleben müssen. Gleichzeitig – und in Kombination damit – machen sich heutzutage deutlich verminderte Fachkenntnisse bei Intendanten und Musikalischen Leitern bemerkbar. Durch die sogenannten Opernstudios werden die Defizite ein wenig aufgefangen. Zum anderen hat die Internationalisierung des Opernbetriebs stattgefunden: Immer mehr junge Sängerinnen und Sänger aus aller Welt kommen zu uns. Vor allem aus dem ehemaligen „Osten“, aus Südamerika und Asien. Und: Viele Wettbewerbe nehmen inzwischen – nach dem Vorbild der Bertelsmann Stiftung mit den Neue-Stimmen-Meisterkursen – die Beratung und Entwicklung der jungen Gesangstalente mit ins Programm.

Opernnetz Welche Empfehlungen geben Sie jungen Gesangstalenten, die sich auf eine Laufbahn als Opernsänger vorbereiten möchten? Ihr wichtigster Rat?

Kuhn Du musst üben wie ein Wahnsinniger, damit du ein guter Sänger wirst, aber unternehmerisch denken, damit du Karriere machst.

Die Fragen stellte Ulrike Naim am 5.11.2012.

Gustav Kuhn wird im nächsten Jahr eine besondere Ehre zu Teil: Er erhält am 21. Mai 2013 den Europäischen Kulturpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“. Der Preis wird ihm innerhalb einer feierlichen Gala, die ganz im Zeichen des 200. Geburtstags Richard Wagners steht, in der Leipziger Oper verliehen. Die Europäische Kulturstiftung „Pro Europa“ wird an diesem Abend in der Geburtsstadt Wagners unter anderem Künstler und Persönlichkeiten ehren, die auf ganz besondere Art und Weise das Erbe Richard Wagners pflegen und lebendig erhalten.

Stiftungspräsident Tilo Braune lobt Gustav Kuhn für seinen einzigartigen und hingebungsvollen Umgang mit dem musikalischen Werk Wagners, vor allem auch in Form seines Einsatzes für die von ihm gegründeten Tiroler Festspielen Erl. Darüber hinaus stehe Kuhn für ein beispielhaftes Engagement bei der Förderung und nachhaltigen Entwicklung von jungen Künstlern aus ganz Europa. Weitere Preisträger des Abends sind unter anderem Klaus Florian Vogt, Angelika Kirchschlager, Iris Berben und Armin Müller Stahl.

 


Der neunte Meisterkurs Neue Stimmen.


Engagement und Einsatzbereitschaft
sind die Grundlagen zum Erfolg.


Seit 15 Jahren begleitet der Maestro
die jungen Leute beim Wettbewerb
Neue Stimmen.


Individuelle Beratung ist für Gustav
Kuhn eine Selbstverständlichkeit.


Mit zunehmender Internationalisierung
steigen auch die Anforderungen.

Foto 1: Jan Voth
Fotos 2-5: Thomas Kunsch