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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Gaston Rivero

Der junge Tenor Gaston Rivero stammt aus Uruguay und lebt in den USA. Sein Bühnendebüt hatte er in 2003 als Rodolfo in Puccinis La Bohème „on broadway“, unter der Leitung des australischen Filmemachers Baz Luhrman. Rivero erhielt zahlreiche Auszeichnungen bei Wettbewerben, seit mehreren Jahren ist er außerdem regelmäßiger Gast an der New Yorker Carnegie Hall.


 

Backstage-Archiv

Das Backstage-Archiv ist alphabetisch nach den Nachnamen der Gesprächspartner geordnet.

 

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Traumbesetzung

Gaston Rivero hat sich in Europa mittlerweile einen ausgezeichneten Ruf als Verdi- und Puccini-Tenor erarbeitet. Nun steht er gemeinsam mit Anna Netrebko und Placido Domingo in Philipp Stölzls Neuinszenierung von Verdis Il Trovatore an der Berliner Staatsoper als Manrico auf der Bühne. Opernnetz hat kurz vor der Premiere mit ihm gesprochen.

Opernnetz Herr Rivero, Sie haben 2003 mit der Partie des Rodolfo in Puccinis Oper La Bohème Ihr Debüt gegeben. Allerdings nicht an einem Opernhaus, sondern am Broadway in einer Produktion des australischen Filmregisseurs Baz Luhrmann. Wie kam es zu diesem Debüt?

Gaston Rivero 2002 erzählte mein Agent mir, dass Baz Luhrmann Sänger für seine Produktion von La Bohème am Broadway suchte. Ich studierte die Rolle also für einige Wochen mit einem Coach ein und nahm dann am Vorsingen teil. Ich war sehr glücklich, als ich die Nachricht erhielt, dass ich genommen worden sei. Das Beste an meiner Arbeit am Broadway war, dass ich Schauspielunterricht direkt von Luhrmann bekam. Diese Ausbildung half mir, eine neue Art von Operntenor zu entwickeln, jemand, der mehr Schauspieler als Sänger ist. So wurde die Idee, die Rolle des Rodolfo zu singen, zweitrangig. Ich fand mehr Spaß und Unterhaltung daran, meine Schauspielfähigkeiten weiterzuentwickeln. Seitdem mein Vertrag mir erlaubte, verschiedene Rollen darzustellen, fragte ich die Produzenten nach Gelegenheiten, nicht nur den Rodolfo zu spielen, sondern auch andere Rollen. So war ich bald in der Lage, unterschiedlichste Charaktere auf die Bühne zu bringen: Einen Seemann, einen Polizisten, Gigolo, Obstverkäufer, Zeitungsverkäufer, eine alte Dame, einen Pianisten, Gitarristen und so weiter. Das eröffnete mir den Horizont für eine Fülle von Möglichkeiten. Ich brauchte nicht mehr dem traditionellen Konzept des Tenors zu folgen.

Opernnetz An der Oper Leipzig hat vor allem Ihre Interpretation des Cavaradossi in Puccinis Oper Tosca für große Aufmerksamkeit gesorgt. Liegen Ihnen die Rollen des italienischen Verismo-Fachs besonders gut?

Rivero Ich kenne mich selbst ganz gut, und wenn es einen Bereich gibt, in dem ich mich stimmlich wohl und geschützt fühle, dann ist das bei Verdi und Puccini.

Opernnetz Sie stehen jetzt in Berlin kurz vor der Premiere als Manrico in Verdis Il Trovatore, gemeinsam mit Anna Netrebko und Placido Domingo, der die Rolle des Manrico über viele Jahre geprägt hat. Wie war die Probenarbeit mit diesen Weltstars und was bedeutet diese Rolle für Sie?

Rivero Es ist eine große Herausforderung und auch Verantwortung für mich, die Titelrolle einer Oper in der Besetzung mit Anna Netrebko, Plácido Domingo, Prudenskaya und Daniel Barenboim zu spielen und zu singen. Aber sie alle waren während der Proben eine tolle Unterstützung für mich. Sie waren echte Kollegen und Teamplayer, so dass die Vorbereitung ein reines Vergnügen war - und eine große Ehre.

Die Fragen stellte Andreas Hölscher am 23.11.2013.

 


In Tosca feierte Gaston Rivero große
Erfolge als Cavaradossi in Leipzig.


Im Rosenkavalier debütierte Rivero
in Leipzig - und begeisterte wiederum
das Publikum.


Wandlungsfähigkeit und hohe
Ausdruckskraft gehören zu den
Stärken des Sängerdarstellers, hier
in Aida als Radames.


Am Grand Theatre Opéra National de
Bordeaux stellte Rivero bereits den
Manrico im Trovatore dar.