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BACKSTAGE

3 FRAGEN-3 ANTWORTEN


Johannes Weigand

Johannes Weigand, 1966 geboren in Heidelberg, studierte Musiktheater-Regie bei Götz Friedrich an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Erste Engagements als Regieassistent führten ihn an die Opern Frankfurt und Bonn und die Salzburger Festspiele, sowie an die Opernhäuser in Nizza und Los Angeles. Längere Zusammenarbeit verbindet ihn unter anderem mit den Regisseuren Herbert Wernicke, Giancarlo del Monaco und Achim Freyer.

2001 engagierte ihn Klaus-Peter Kehr als Oberspielleiter der Oper der Wuppertaler Bühnen. Schon seine zweite Arbeit in Wuppertal, Rossinis Barbier von Sevilla, brachte ihm Nominierungen als NRW-weit bester Nachwuchs-Regisseur ein. Er erarbeitete für Wuppertal ein breites Repertoire aller Genres von Operette und Kinderstück bis hin zum zeitgenössischen Musiktheater. Von 2009 bis 2014 war Johannes Weigand Intendant der Oper der Wuppertaler Bühnen.


 

Backstage-Archiv

Das Backstage-Archiv ist alphabetisch nach den Nachnamen der Gesprächspartner geordnet.

 

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„Manchmal sogar ausdrücklich dankbar“

Am 29. Juni wird in der Intendanz des Wuppertaler Opernintendanten Johannes Weigand nach vier Jahren der Schlussvorhang fallen. Zuletzt war das Haus in Barmen NRW- wenn nicht deutschlandweit ein Synonym für den rigiden Sparkurs, den Kulturverantwortliche in Kommunen und Ländern immer häufiger den Musiktheatern oktroyieren. Zu den Innovationen in der Intendanz Weigands gehört das Experiment, mit Stücken außerhalb des Kernrepertoires Wege zum Publikum an ungewöhnlichen Schauplätzen zu finden und auszuprobieren. Nicht zuletzt zu Menschen, für die der Weg ins Opernhaus im Stadtzentrum nicht selbstverständlich ist.

Opernnetz Was ist der wesentliche Hintergrund von Oper in der Stadt? Eine Marketing-Idee? Die Überbrückung eines Kapazitätsproblems? Wünsche von draußen?

Johannes Weigand Wir haben schon öfter mobil gespielt, auch mit der Oper. Es ist ja der Traum von Theatermachern, dem Publikum nicht nur im eigenen Haus zu begegnen. In diesem Ausmaß war es aber nur möglich, weil wir aus der Not eine Tugend gemacht haben. Das Kleine Schauspielhaus ist geschlossen. Im Opernhaus hat es viele Tanztheater-Termine wegen deren Jubiläums gegeben. In dieser Spielzeit war die Kapazität für drei mobile Produktionen da.

Opernnetz Haben sich die jeweiligen Partner der Reihe – Universität, Schule, Sparkasse oder Unternehmen – in herausragender Weise engagiert? So über die Bereitstellung der bloßen Spielstätte hinaus?

Weigand Unterschiedlich, hier und da wurden wir sehr toll empfangen, und es gab einen richtigen Service für das Publikum. In den Schulen haben die Schülerinnen und Schüler teilweise die Technik übernommen und beim Auf- und Abbau mitgemacht. In manchen Kirchengemeinden gab es begleitende Programme mit ihren Jugendlichen. Und natürlich haben wir Publikum über die Partner bekommen, auch solches, das sonst nicht ins Opernhaus kommt.  

Opernnetz Adams Der Torero oder Liebe im Akkord war die dritte Produktion der Reihe Oper in der Stadt. Wie bilanzieren Sie diese denn insgesamt?

Weigand Sehr gut, nicht hauptsächlich wegen der Menge, aber wegen der Zusammensetzung des Publikums und der Reaktionen. Wir waren ja mit drei vollkommen unbekannten Werken unterwegs, die aber trotzdem sehr gut aufgenommen wurden. Es ist einfach eine völlig andere Qualität der Begegnung, wenn man mal an solchen Orten spielt. Und besonders in den entfernten Stadtteilen waren die Leute manchmal sogar ausdrücklich dankbar, dass wir zu ihnen gekommen sind.

Die Fragen stellte Ralf Siepmann am 30.5.2014.

 


Intendant Johannes Weigand machte
sich weit über die Grenzen der Stadt
hinaus einen Ruf als innovativer,
mutiger Opernintendant. Die ägyptische
Maria
war eine Oper in der Stadt.


Auch die Irrfahrten des Odysseus
gehörten zu dem Projekt Oper in der
Stadt
, das Weigand höchst erfolgreich
installierte.


Oper in der Stadt zeigte unbekannte
Stücke jenseits der Bühnen. Mit Der
Torero oder Liebe im Akkord
endet die
Reihe unter der Ägide Weigands.

Fotos: Uwe Stratmann